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Soup-Connection – die Ausgangslage

Kategorie: Projekt

Folgende Fragen haben mich umgetrieben:

Was ist die Suppe unseres Lebens und wieso prägt uns gerade Suppe von Kindesbeinen an so sehr?

Wenn man unterschiedliche Kulturen betrachtet – hat Suppe eine unterschiedliche Bedeutung?

Was bedeutet Suppe für die Menschen und was verbinden sie damit?

Auf der Suche nach Antworten gab mir eine Bergbäuerin einen interessanten Denkanstoß: „Suppe ist ein Kulturgut und jede Region hat ihre Suppe. Und genau das ist gut so, denn es unterscheidet und verbindet uns gleichermaßen.“ Begibt man sich auf die Recherche nach Suppe und Essen, stößt man unweigerlich auf diverse Kochsendungen. Sucht man außerhalb von Europa nach Kochsendungen, um einen internationalen Vergleich zu bekommen, tritt ein Land immer in Erscheinung: Südkorea.

Südkorea war in meiner Vorstellung mit zwei Dingen verbunden: dem Nord- Südkonflikt und einer Olympiade, jedoch gab es für mich keine Verbindung zum Essen im Allgemeinen oder Suppe im Speziellen.

Aufgrund meiner ersten Rechercheergebnisse begab ich mich auf eine eingehendere Suche und stieß dabei auf die schrille, smarte, elegante und klischeehafte K-Pop Welle, ergänzt durch K-Dramas. Zu meiner Überraschung nahm dort das Thema Essen eine wichtige Rolle ein: Keine Serie, kein Film, in dem nicht gegessen wurde. Und dort trat sie in Erscheinung – die Suppe. Suppe wurde immer und überall zum Essen gereicht und wie sich herausstellte, bildet sie Basis für viele Gerichte. Ich fragte mich, ob das nur ein Klischee bzw. eine Darstellungsform war oder ob dies tatsächlich der Realität entsprach.

Auf der Suche nach Verbindungen zu Korea in meiner heimischen Umgebung und Antworten auf meine Fragen, fand ich etliche Restaurants und Supermärkte, die sich auf koreanische Lebensmittel spezialisiert haben. Auch die Anzahl der Restaurants und Supermärkte hat sich in den letzten Jahren deutlich vermehrt. Ich fragte mich, warum das so ist. Lagen die Gründe dafür in der K-Pop-Welle oder gab es andere? Bei meinen Besuchen in den Restaurants wurde das Bild von der Bedeutung des Essens deutlicher, sorgte bei mir jedoch für weitere Fragen: Wird das Essen nur außerhalb von Südkorea so zelebriert oder wird es dort auch so gelebt?

Daraus ergab sich für mich die Frage, ob Südkorea ein Land ist, in dem es eine spezielle Esskultur gibt bzw. ob das Essen einen wesentlichen Bestandteil der Gesellschaft und somit des täglichen Lebens darstellt.

Ich beschloss, nach Südkorea zu reisen, um meinen Fragen auf den Grund zu gehen und um zu erfahren, was Essen im Allgemeinen und Suppe im Besonderen dort tatsächlich bedeutet. Wer kocht die Suppe, wer isst sie, wann und wo? Was bedeutet sie den Menschen dort? Was prägt sie? Aus was besteht sie?

Bei meinem Besuch vor Ort, offenbarte sich ein Land, das in keinster Weise den Vorstellungen entsprach, die mir durch die Medien vermittelt wurden. Zu meiner Überraschung empfing mich ein hoch technologisiertes und in keinster Weise dem Westen Europas nachstehendes Land. In vielerlei Hinsicht erschien es mir wesentlich optimierter und effizienter als Österreich.

Landschaftlich gleicht Südkorea Österreich, selbst klimatisch ist es ähnlich. Und auch kulturell bestehen viele Übereinstimmungen: die Liebe zur klassischen Musik, dem Kaffee, der Kunst und der Erhaltung und Pflege der eigenen Kultur und der dazugehörigen Gebäude. In Bezug auf die Architektur stieß ich auf Unterschiede hinsichtlich der Struktur der Bauten als auch bei den verwendeten Materialien. Historisch betrachtet, eint beide Länder, dass sie herausfordernde Entwicklungen hinter sich gebracht haben bis sie frei und eine Demokratie waren. Auch die Liebe zur Natur und der Wunsch nach Ursprünglichkeit ist eine weitere Gemeinsamkeit.

Das Schrille und Schnelle des K-Pops spiegelte sich in vielfacher Form in der Realität wider, jedoch fielen mir auch Dinge wie eine ausgeprägte Liebe zum Singen, zur Geselligkeit, das Streben nach Perfektion und der vielfältige Einsatz von Design auf. Die Menschen dort vermittelten den Eindruck, trotz ihres hektischen Alltags, das Leben – wann immer möglich – miteinander zu genießen und zu feiern. Mir fiel auf, dass die Koreaner gerne in Gesellschaft essen, ganz gleich ob mit Arbeitskollegen, Freunden oder Familie. Essen wurde zelebriert wie eine Feier. Und dies nicht nur zu speziellen Anlässen wie in Österreich, sondern als Bestandteil des täglichen Lebens.

Es wurde deutlich, dass Essen ein gesellschaftliches Highlight darstellt und dabei gewisse Formen und Regeln der Höflichkeit eingehalten werden sollten. Essen wird zelebriert und die Harmonie zwischen Geschmack, Geruch und Aussehen ist von besonderer Bedeutung. Suppe ist ein wichtiger Bestandteil jeder Mahlzeit. Zudem fand ich heraus, dass es eine Vielzahl an Suppen gibt und dass spezielle Suppen bei z.B. bei gesundheitlichen Problemen oder unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen wie Hitze oder Kälte gereicht werden.

Meine Ausgangsfragen, ob Suppe in unterschiedlichen Kulturen eine unterschiedliche Bedeutung hat, was Suppe für Menschen bedeutet und was sie damit verbinden – ich habe meine Antworten gefunden. Es gab viele Übereinstimmungen: die Art und Weise wie Suppe entsteht, ist nahezu identisch und die Gründe, Suppe zu kochen und ihre Bedeutung, haben dieselben Ansätze wie in Österreich.

Die Fragen nach der Suppe waren der Auslöser dieser Reise und erfahren habe ich, das Essen nicht nur Menschen, sondern auch Kulturen verbindet. Trotz erheblicher geografischer Distanz gleichen wir uns mehr als gedacht. Somit kann ein Resümee zum Schluss gezogen werden: Suppe kann in mehrerlei Hinsicht eine Verbindung darstellen. Klischees zu durchblicken und Vorurteile abbauen, kann man nur, wenn man sich aufmacht, um selbst zu erfahren und zu erleben, wie etwas wirklich ist und im wahrsten Sinne nicht einfach die Suppe schluckt, die ein anderer einem auftischt.

Soup-Connection – die Ausgangslage

Kategorie: Projekt

Folgende Fragen haben mich umgetrieben:

Was ist die Suppe unseres Lebens und wieso prägt uns gerade Suppe von Kindesbeinen an so sehr?

Wenn man unterschiedliche Kulturen betrachtet – hat Suppe eine unterschiedliche Bedeutung?

Was bedeutet Suppe für die Menschen und was verbinden sie damit?

Auf der Suche nach Antworten gab mir eine Bergbäuerin einen interessanten Denkanstoß: „Suppe ist ein Kulturgut und jede Region hat ihre Suppe. Und genau das ist gut so, denn es unterscheidet und verbindet uns gleichermaßen.“ Begibt man sich auf die Recherche nach Suppe und Essen, stößt man unweigerlich auf diverse Kochsendungen. Sucht man außerhalb von Europa nach Kochsendungen, um einen internationalen Vergleich zu bekommen, tritt ein Land immer in Erscheinung: Südkorea.

Südkorea war in meiner Vorstellung mit zwei Dingen verbunden: dem Nord- Südkonflikt und einer Olympiade, jedoch gab es für mich keine Verbindung zum Essen im Allgemeinen oder Suppe im Speziellen.

Aufgrund meiner ersten Rechercheergebnisse begab ich mich auf eine eingehendere Suche und stieß dabei auf die schrille, smarte, elegante und klischeehafte K-Pop Welle, ergänzt durch K-Dramas. Zu meiner Überraschung nahm dort das Thema Essen eine wichtige Rolle ein: Keine Serie, kein Film, in dem nicht gegessen wurde. Und dort trat sie in Erscheinung – die Suppe. Suppe wurde immer und überall zum Essen gereicht und wie sich herausstellte, bildet sie Basis für viele Gerichte. Ich fragte mich, ob das nur ein Klischee bzw. eine Darstellungsform war oder ob dies tatsächlich der Realität entsprach.

Auf der Suche nach Verbindungen zu Korea in meiner heimischen Umgebung und Antworten auf meine Fragen, fand ich etliche Restaurants und Supermärkte, die sich auf koreanische Lebensmittel spezialisiert haben. Auch die Anzahl der Restaurants und Supermärkte hat sich in den letzten Jahren deutlich vermehrt. Ich fragte mich, warum das so ist. Lagen die Gründe dafür in der K-Pop-Welle oder gab es andere? Bei meinen Besuchen in den Restaurants wurde das Bild von der Bedeutung des Essens deutlicher, sorgte bei mir jedoch für weitere Fragen: Wird das Essen nur außerhalb von Südkorea so zelebriert oder wird es dort auch so gelebt?

Daraus ergab sich für mich die Frage, ob Südkorea ein Land ist, in dem es eine spezielle Esskultur gibt bzw. ob das Essen einen wesentlichen Bestandteil der Gesellschaft und somit des täglichen Lebens darstellt.

Ich beschloss, nach Südkorea zu reisen, um meinen Fragen auf den Grund zu gehen und um zu erfahren, was Essen im Allgemeinen und Suppe im Besonderen dort tatsächlich bedeutet. Wer kocht die Suppe, wer isst sie, wann und wo? Was bedeutet sie den Menschen dort? Was prägt sie? Aus was besteht sie?

Bei meinem Besuch vor Ort, offenbarte sich ein Land, das in keinster Weise den Vorstellungen entsprach, die mir durch die Medien vermittelt wurden. Zu meiner Überraschung empfing mich ein hoch technologisiertes und in keinster Weise dem Westen Europas nachstehendes Land. In vielerlei Hinsicht erschien es mir wesentlich optimierter und effizienter als Österreich.

Landschaftlich gleicht Südkorea Österreich, selbst klimatisch ist es ähnlich. Und auch kulturell bestehen viele Übereinstimmungen: die Liebe zur klassischen Musik, dem Kaffee, der Kunst und der Erhaltung und Pflege der eigenen Kultur und der dazugehörigen Gebäude. In Bezug auf die Architektur stieß ich auf Unterschiede hinsichtlich der Struktur der Bauten als auch bei den verwendeten Materialien. Historisch betrachtet, eint beide Länder, dass sie herausfordernde Entwicklungen hinter sich gebracht haben bis sie frei und eine Demokratie waren. Auch die Liebe zur Natur und der Wunsch nach Ursprünglichkeit ist eine weitere Gemeinsamkeit.

Das Schrille und Schnelle des K-Pops spiegelte sich in vielfacher Form in der Realität wider, jedoch fielen mir auch Dinge wie eine ausgeprägte Liebe zum Singen, zur Geselligkeit, das Streben nach Perfektion und der vielfältige Einsatz von Design auf. Die Menschen dort vermittelten den Eindruck, trotz ihres hektischen Alltags, das Leben – wann immer möglich – miteinander zu genießen und zu feiern. Mir fiel auf, dass die Koreaner gerne in Gesellschaft essen, ganz gleich ob mit Arbeitskollegen, Freunden oder Familie. Essen wurde zelebriert wie eine Feier. Und dies nicht nur zu speziellen Anlässen wie in Österreich, sondern als Bestandteil des täglichen Lebens.

Es wurde deutlich, dass Essen ein gesellschaftliches Highlight darstellt und dabei gewisse Formen und Regeln der Höflichkeit eingehalten werden sollten. Essen wird zelebriert und die Harmonie zwischen Geschmack, Geruch und Aussehen ist von besonderer Bedeutung. Suppe ist ein wichtiger Bestandteil jeder Mahlzeit. Zudem fand ich heraus, dass es eine Vielzahl an Suppen gibt und dass spezielle Suppen bei z.B. bei gesundheitlichen Problemen oder unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen wie Hitze oder Kälte gereicht werden.

Meine Ausgangsfragen, ob Suppe in unterschiedlichen Kulturen eine unterschiedliche Bedeutung hat, was Suppe für Menschen bedeutet und was sie damit verbinden – ich habe meine Antworten gefunden. Es gab viele Übereinstimmungen: die Art und Weise wie Suppe entsteht, ist nahezu identisch und die Gründe, Suppe zu kochen und ihre Bedeutung, haben dieselben Ansätze wie in Österreich.

Die Fragen nach der Suppe waren der Auslöser dieser Reise und erfahren habe ich, das Essen nicht nur Menschen, sondern auch Kulturen verbindet. Trotz erheblicher geografischer Distanz gleichen wir uns mehr als gedacht. Somit kann ein Resümee zum Schluss gezogen werden: Suppe kann in mehrerlei Hinsicht eine Verbindung darstellen. Klischees zu durchblicken und Vorurteile abbauen, kann man nur, wenn man sich aufmacht, um selbst zu erfahren und zu erleben, wie etwas wirklich ist und im wahrsten Sinne nicht einfach die Suppe schluckt, die ein anderer einem auftischt.